18.04.25 20:00

Party

Singer/Songwriter

Diverses

Pop

Karlfreitag: Felix Kramer & Band | Sodl & Band

Eintritt: VVK 22 €

Ort: Alter Schl8hof

Vorverkauf: KUPFticket.com

Ticket reservieren

»Oh wie schön das Leben is«, hat der Wiener Songschreiber Felix Kramer also sein drittes Album genannt. Man wittert kurz Zynismus oder wenigstens Süffisanz, aber er meint es genauso: Das breite Grinsen, das Kramer auf dem Cover des Albums im Gesicht trägt, ist ebenso aufrichtig wie die rosa Zuckerwatte, die er vor dem Prater stehend in der Hand hält. Dieses Album ist eine Liebeserklärung an das Leben in dem festen Wissen um seine dunklen Seiten und Abgründe. Metaphorisch gesprochen hat Kramer hier nach einer zehrenden Wanderung durchs tiefe Tal einen Gipfel erklommen, musikalisch gilt das ebenfalls. Es geht um Neid, Erfolgsdruck, die meditative Abkehr von vermeintlichen kapitalistischen Zwängen. »Mir ham schon viele gscheite Leute schon viele gscheite Dinge geraten/Und vieles kamma aktiv machen, aber hauptsächlich muss ma warten«, singt er in »Ganz langsam«, schließlich: »ganz langsam wird‘s leichter«. Auf dem Weg dahin hilft »Oh wie schön das Leben is«, eine Liebeserklärung an das Leben, die Menschen und alles dazwischen. Wenn Felix Kramer spricht, ist sein Lächeln zögerlich und skeptisch. Aber es ist echt.

Im Österreichischen gibt es schöne Wort goschat, das mit „frech“ nur unzureichend übersetzt ist. Am besten erklären kann den Begriff die 20-jährige Musikerin Sodl: Man muss sich einfach nur eins ihrer Konzerte anschauen, sich von ihrer explosiven Urgewalt mitreißen lassen. Sodl, die eigentlich Anja Sodnikar heißt, ist ein Rohdiamant, den hoffentlich niemals jemand zu schleifen versucht. Aber keine Gefahr: Sie würde das gar nicht zulassen. „Die Nervosität, die andere Leute vor öffentlichen Auftritten verspüren, habe ich in meinem sonstigen Leben, nur nicht auf der Bühne“, sagt Sodl. Schon als Kind sei diese Wesensveränderung ihren Eltern aufgefallen, wenn sie vor Publikum Akkordeon gespielt habe. Wo andere Lampenfieber haben, fühlt Sodl sich wohler als irgendwo sonst: »Die Bühne ist mein Safe Space«, sagt sie. Solche Kontraste sind überhaupt typisch für die Musik von Sodl, in der Viskosität und Intimität abgelöst werden von Konfrontation und gewaltigen Eruptionen. Zum Beispiel in der neuen Sodl -Single, „I’m A Woman“: Nach einer stupenden Country-Strophe mit Akustikgitarre, Geige, verhaltenen Bläsern kreischen plötzlich die Gitarren und wie aus dem Nichts bricht dieser Wahnsinnsrefrain aus Sodl heraus, mit dieser leicht angekratzten Stimme, die einen ordentlich durcheinander wirbelt und Herzregionen berührt, von denen man dachte, sie seien längst abgestorben.